Folge 5, Adelheid Schütz: „Die Kinder von Tschernobyl“

Die Nuklearkatastrophe 1986 änderte alles: unseren Blick auf die zivile Nutzung von Atomkraft, die politischen Beziehungen zwischen Ost und West, vor allem aber das Leben der Menschen in der Ukraine und Belarus, also im nahen Umfeld des Atomkraftwerks. Adelheid Schütz (Jahrgang 1949) erzählt von Kladow und den Kindern von Tschernobyl. Nach der Katastrophe nahm Kladow – erst in Familien, später im Ella-Kay-Heim – von 1990 bis 2004 Kinder aus Belarus in den Sommerferien auf. Daraus entstanden Beziehungen, die noch lange anhielten. Die Hilfsbereitschaft von Spandauer Bürgern, Geschäftsleuten sowie aus der Bezirkspolitik war groß.

Optimistisch sein, gerade im Angesicht der Katastrophe. Verantwortung übernehmen, handeln. Menschen und Gemeinschaften wachsen an Herausforderungen – dies ist eine der Lehren aus dieser Geschichte, die Heidi hier erzählt. Adelheid Schütz sagt im Interview: „Was ich mir für Kladow wünsche, sind identitätsstiftende Gruppenaktionen: Ein Thema oder eine Aktion, wo Kladower, die ja ein großes Potenzial haben, zusammenkommen und gemeinsam was gestalten. Und wo jeder so seinen Platz hat und weiß, dass er wichtig ist in der Gesellschaft.

Damit diese spalterischen Tendenzen, die jetzt politisch auf der Agenda sind, keine Chance haben.